Wenn’s brennt, können unsere Einwohnerinnen und Einwohner auf eine rasche Brandbekämpfung durch die Feuerwehr zählen. Die Angehörigen der Feuerwehr (AdF) leisten pflichtbewusst und uneigennützig ihren Dienst. Und wenn es denn nötig wäre, rückt im Auftrag des Kantons auch die Stützpunktfeuerwehr Reinach unterstützend aus. Das Feuerwehrwesen ist somit keine reine kommunale Angelegenheit, sondern eine gemeinsame Aufgabe von Gemeinden und Kanton.
Kanton und Gemeinden müssen sich dauernd Gedanken darüber machen, wie sie mit dem bestehenden Milizsystem die Sicherheit der Bevölkerung langfristig sicherstellen wollen. Im Zentrum steht dabei die gesetzliche Vorgabe, dass die Feuerwehren in einem Ereignisfall im Siedlungsgebiet innert 10 Minuten seit ihrer Alarmierung mit dem Ersteinsatzfahrzeug und einem Ersteinsatztrupp am Einsatzort eintreffen müssen. Diese Vorgabe wird immer mehr zu einer grossen Herausforderung, denn mehr und mehr AdF arbeiten nicht mehr an ihrem Wohnort und brauchen angesichts der Verkehrslage eine gewisse Zeit zum Einrücken ins Feuerwehrmagazin.
Die vier Feuerwehren Arlesheim, Duggingen, Klus (Aesch, Grellingen und Pfeffingen) und Reinach erbringen Leistungen für gut 46’000 Einwohnerinnen und Einwohner. Ihre Kommandos sind sich im Rahmen der Diskussionen über das vom Kanton vorgeschlagene Projekt «Feuerwehr 2025+» einig geworden, dass auch in unserer Region mittel- bis langfristig Vorkehrungen getroffen werden müssen, um die gesetzlichen Vorschriften weiterhin einhalten zu können. Die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr für die Einwohnerschaft soll bei Tag und Nacht sichergestellt und das Miliz-System dank ergänzenden professionellen Strukturen gestärkt werden. Die Kommandanten haben darum ein Grobkonzept für eine engere Zusammenarbeit erarbeitet, welches von den zuständigen Gemeinderäten, bzw. Feuerwehrräten vor zweieinhalb Jahren gutgeheissen wurde.
In der Folge wurde ein Projektteam gebildet, das unter der Aufsicht der politischen Behörden und unter Einbezug der AdF in zahlreichen Sitzungen einen Vorschlag für eine verstärkte und institutionalisierte regionale Zusammenarbeit ausgearbeitet hat. Für die Gemeinde Duggingen nahm unser Feuerwehrkommandant Daniel Walliser Einsitz in der Projektleitung. Die einzelnen Schritte wurden alle auf der Webseite projektk2.ch öffentlich kommuniziert. Dort sind auch weitere Informationen abrufbar.
Es ist nun geplant, die vier Feuerwehren in einem Zweckverband mit Namen «Feuerwehr Birs» zusammenzuschliessen und mit der Einführung einer Tagesmiliz sicherzustellen, dass Feuerwehrmänner und -frauen tagsüber direkt ab einer der vier Wachen (Feuerwehrmagazine) überall in den sechs Gemeinden eingesetzt werden können. Tagesmiliz bedeutet, dass AdF in einem der vier Magazine Arbeiten zugunsten der Feuerwehr verrichten oder beispielsweise homeoffice betreiben.
So wird ein sofortiges Ausrücken ab der Wache mit «Sondersignal» möglich, was massive zeitliche Vorteile bringt. Der gesetzliche Auftrag, innert 10 Minuten am Einsatzort zu sein, kann so trotz immer grösserem Verkehrsaufkommen und reduzierter Tagesverfügbarkeit der AdF mittel- bis langfristig erfüllt werden, ohne dass weiteres Berufspersonal engagiert werden muss. Zudem ist diese Miliz-Lösung für die AdF eine Abwechslung zum Berufsalltag. Die Attraktivität stärkt ihre Motivation und trägt so zur Sicherheit der Bevölkerung bei.
Damit weiterhin rasch vor Ort reagiert werden kann, bleibt unser Feuerwehrmagazin wie die andern drei bestehen. Ab Duggingen wird künftig der Ersteinsatz für Grellingen organisiert. Nicht angetastet wird der jetzige Gesamtbestand der Mannschaft und der Fahrzeuge. Es wird mit den jetzt bestehenden Gemeindebudgets gerechnet: Es ist festgelegt, dass sich die pro-Kopf-Aufwendungen für die einzelnen Gemeinden über zehn Jahre nicht erhöhen dürfen. Handkehrum ist aber auch klar festgehalten, dass keine Sparmassnahmen geplant sind. Die Sicherheit der Bevölkerung hat oberste Priorität; ein sehr sorgfältiger Umgang mit den vorhandenen finanziellen Mitteln ist selbstverständlich. Anzumerken ist hier ebenfalls, dass der Verein Regio-Feuerwehr Birs bestehen bleibt und dass an den Magazin-Standorten weiterhin soziale Events für die AdF veranstaltet werden. In der Ereignisbewältigung steht die «Feuerwehr Birs» allen sechs Gemeinden weiterhin im Rahmen der kantonalen Vorgaben zur Verfügung.
Im Vergleich zu heute wird eine Leistungssteigerung im Einsatzbereich in zeitlicher und personeller Hinsicht angestrebt. Die Stützpunktaufgaben bleiben selbstverständlich in der Zuständigkeit des Kantons bzw. der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung. Für den Zweckverband sind Satuten ausgearbeitet worden, die im April und Mai von den Gemeinderäten der sechs Gemeinden genehmigt worden sind. Sie sind von der Finanzdirektion des Kantons und von der Gebäudeversicherung (Feuerwehrinspektorat) in einer Vorprüfung gutgeheissen worden. Nun werden sie den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern an den Gemeindeversammlungen (in Reinach dem Einwohnerrat) zur Begutachtung unterbreitet.
Bei uns in Duggingen findet die Gemeindeversammlung am Mittwoch, 12. Juni 2024, statt. Anschliessend besteht in allen Gemeinden die Möglichkeit, ein Referendum zu ergreifen. Sollte die Frist dazu unbenutzt verstreichen oder der Vorlage in einer Abstimmung zugestimmt werden, müssen die Statuten durch den Regierungsrat genehmigt werden. Erst dann können die erforderlichen Arbeiten zur Gründung des Zweckverbandes beginnen.
Der Start der «Feuerwehr Birs» wäre im günstigsten Fall für den 1. Januar 2025 vorgesehen. Alle involvierten Gemeinderäte, die Kommandanten der vier Feuerwehren sowie der Kanton (Finanzdirektion und Gebäudeversicherung) stehen hinter der Gründung des Zweckverbandes «Stützpunkt- und Regionalfeuerwehr Birs». Der Gemeinderat von Duggingen beantragt Zustimmung zur Vorlage. Er ist überzeugt, dass mit der Schaffung der «Feuerwehr Birs» die wichtigsten Ziele – die Sicherstellung der Einsatzbereitschaft, die Verbesserung der Tagesverfügbarkeit und der Erhalt einer schlagkräftigen Feuerwehr-Organisation – für die nächsten Jahre sichergestellt ist.